...überfällt mich noch heute manchmal, wenn meine Gedanken sporadisch Fernweh signalisieren. Ferne Länder, fremde Kulturen, Reisen und Seefahrt...
Solange ich mich erinnern kann, verspüre ich dieses Gefühl in mir. Besonders deutlich äusserte es sich, nach einer gewissen Zeit verdienten Landurlaubs, während meiner aktiven Fahrenszeit. So sehr man sich auf den Urlaub freute, nach ein paar Wochen, verspürte man diese innere Unruhe.
"Fahre wieder los", dann wirst Du wieder ein anderer Mensch, lautete dann meist der Ratschlag aus dem engsten persönlichen Umfeld. Selbst bemerkbar, man veränderte sich. Man musste wieder an Bord, egal wie lange der Urlaub noch währen könnte....
Das Arbeitsklima, die zwischenmenschlichen Beziehungen an Bord, die innere Zufriedenheit und Ausgeglichenheit bewirkten einen gewissen Persönlichkeitswandel- hier werde ich gebraucht. Die persönliche Identifikation mit dem schweren Beruf "Seemann" und "seinem" Schiff, machten einen anderen Menschen aus mir.
Mein persönlicher Stapellauf erfolgte im Jahre 1950. Meine Kindheit verlebte ich direkt am Ufer der Havel, meine Jugend zwischen Warnow und Ostsee. Später, bereits als aktiver Fahrensmann, lebte ich viele Jahre an der Elbe und in der grössten Hafenstadt Deutschlands. Heute bin ich zwischen Nord- und Ostsee zu Hause. Vom Wasser also nicht wegzuprügeln....
Bereits im zarten Alter von acht Jahren, Altersgenossen träumten davon Pilot, Lokomotivführer, Feuerwehrmann, Kapitän, Polizist oder später Astronaut zu werden, stand mein späteres Berufsziel unerschütterlich fest: Ich werde Seemann!!!
Von diesem Tag an, verschlang ich förmlich alle Literatur, derer ich zum Thema Seefahrt habhaft werden konnte: Entdecker, Forscher, Weltreisende...
Bei den damals noch knapp bemessenen Fernsehmöglichkeiten, spielten Berichte von Hans Hass, Prof. Heinz Sielmann, Jaques Cousteau, Thor Heyerdahl und Clemens Wilmenroth eine bevorzugte Rolle. Während meiner Kindheit und Jugendzeit hatte ich ständig Fischer, aktive oder ehemalige Fahrensmänner, Schiffbauer, Segelmacher, Hafenarbeiter oder Marineangehörige sowie andere seefahrtsbezogene Menschen in meinem persönlichen Umfeld. Unterschwellig begann ich einzelne Unterrichtsfächer bei meinem Lerneifer zu favorisieren: Erdkunde, Geschichte, Biologie, Sprachen...
Ich habe mir einen Kindheitstraum erfüllt und meinen Berufswunsch in die Realität umgesetzt- ob daher dieses gewisse Kribbeln herrührt?
Manchmal, wenn ich heute als naturverbundener Mensch, eine Strandwanderung an Nord- oder Ostsee unternehme, mich vom Wind ordentlich durchpusten lasse und diesen salzigen Geschmack auf den Lippen spüre, bin ich mir sicher, vieles in der Jugend Erträumtes verwirklicht zu haben.
Dem Wasser bin ich immer noch verbunden- ich segle gerne auf der Ostsee oder mache mit einem Kajütboot die Flüsse Erne und Shannon in Irland unsicher.
Meiner ausgeprägten Sammelleidenschaft verdanke ich, daß ich diese website mit Inhalten lebendig gestalten kann.
Das nie erloschene Interesse an fremden Völkern führt mich häufig nach Mittel- oder Südamerika, zu den alten Kulturen der Azteken, Mayas und Inkas. Ich lese gerne und viel, Geschichte und Politik stehen dabei im Mittelpunkt.
Musik höre ich meist der Stimmungslage entsprechend.....
Ich grüsse alle aktiven und ehemaligen Seeleute aller Reedereien und Nationen- das Meer und Schiffe, ist oder waren unser Arbeitsplatz, allein diese Tatsache verbindet!
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