Der Jahreswechsel 1962/63 bescherte Nordeuropa einen Jahrhundertwinter. Die 410 000 Quadratkilometer des grossen Binnenmeeres Ostsee waren von einer geschlossenen Eisdecke bedeckt. Temperaturen bis -20 Grad, Eisstürme und eine geschlossene Schneedecke über 80 Tage lang hatte Nordeuropa fest im Griff. Fast 55 Eistage hatten dabei die gesamte Seefahrt im Ostseeraum stark beeinträchtigt und für immense Schäden sowie Notsituationen gesorgt. Solch extreme Temperaturen und Verhältnisse kehren laut Statistik nur alle 50 Jahre wieder.
Der damalige Matrose Joachim Merkel berichtete u.a., wie die MS "Bellatrix" damals im Eis festsaß und nur mit Eisbrecherhilfe aus dieser prekären Situation wieder freikam. Mit langen Schaffellmänteln und Filzstiefeln waren die Matrosen an Deck im Gange und versuchten durch Ankerfallen auf das Eis etwas Freiraum zu gewinnen. Klaus Döbler, damals Maschine MS "Markab", stellte Fotos dieser Eisfahrt hier zur Verfügung um einen Eindruck dieser aussergewöhnlichen Winterkatastrophe zu vermitteln. Danke an die beiden Zeitzeugen,die diesen Bericht hier möglich machten.
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