Nach ungefähr 20.Min. kam dann auf unseren SOS-Ruf hin schon ein belgisches Lotsenboot und nahm uns auf. Von diesem Schiff mußten wir noch einmal umsteigen auf Lotsenboot 4, von dem wir nach Oostende gebracht wurden. Auf Lotsenboot 4 gab man uns erst einmal etwas Warmes zu essen. Man kann sich leicht vorstellen, daß wir im Januar in einem offenem Rettungsboot ganz schön durchgefroren waren.
Am Abend dieses Tages feierten wir in einer Antwerpener Seemannskneipe unsere glückliche Rettung.
Montag früh brachte man uns dann zu einem grossen Kaufhaus, zum "Grand Bazar", wo wir eingekleidet wurden, denn einige von uns waren nur mit Schlafanzug oder Arbeitssachen abgestiegen. Jeder bekam eine Verkäuferin zur Seite und konnte sich alle Kleidungsstücke aussuchen. Wir nahmen natürlich nur das Beste.
Anschliessend fuhren wir mit dem Bus nach Rotterdam und stiegen gleich auf das Typ IV -Schiff MS "Freundschaft" auf, mit dem wir durch den Nord- Ostseekanal zurück nach Rostock gebracht wurden. Dies dauerte allerdings noch bis zum Freitag, denn wegen dichten Nebels mussten wir vor Rotterdam noch zwei Tage auf Reede liegen.
Freitag Abend gab der Generaldirektor für die heimgekehrten Schiffbrüchigen ein Abendessen. Bei diesem Anlass kündigte er uns an, daß er uns, der gesamten Mannschaft, das nächste Ankaufschiff zur Verfügung stellen wollte. Dieses Schiff war später die "Altmark", welche wir in der Werft in Rotterdam von einer dänischen Reederei übernehmen konnten.
Am Morgen darauf wurden dann in der Reederei die notwendigen Formalitäten erledigt und alle konnten in ihre Heimatorte nach Hause fahren.
Bei dem doch enormen Schiffsverkehr auf den Weltmeeren kommt es immer wieder zu Kollisionen bei denen auch einmal der Verlust eines Schiffes, wie der "Kap Arkona" zu bedauern ist. Wenn dabei die gesamte Mannschaft gerettet werden kann, dann ist es schon ein großes Glück.
Man erinnert sich immer wieder gern an die Zeit auf See zurück,in der man einen ganzen Teil der Welt kennenlernen durfte.
Forsetzung:
Kap Arkona III: Berichte zum Untergang
Die Seiten zum Untergang der "Kap Arkona" entstanden mit freundlicher Unterstützung (Text- und Bildmaterial) eines ehemaligen Besatzungsmitgliedes der "KAP ARKONA" und "ALTMARK".
Vielen Dank an Kurt Kromer !!!!!!!!!!
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