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Zum tragischen Untergang des MS "Stubbenkammer"

Am 26.November 1967 verlässt die "Stubbenkammer" in den Morgenstunden Rotterdam mit Ladung für den Hafen Tripolis/Libyen.04.40 Uhr passiert man Nooderhoofd,04.54 wird der Lotse abgegeben.Maschine geht auf volle Fahrt,Sicht beträgt ca. 2 Seemeilen.05.06 Uhr werden drei kurze Signale eines anderen Schiffes vernommen.Man geht sofort auf Stopp und stellt fest das man sich auf Kollisionskurs mit einem einlaufenden Schiff befindet.Eingeleitete Manöver können die Kollision nicht mehr verhindern.Verhindert wird allerdings das die bewohnten Mittschiffsaufbauten getroffen werden.So wird das Schiff um 05.07 Uhr Höhe Luk I von dem britischen TT ZENATIA(39.160 BRT) tödlich getroffen.

Das Schiff sinkt sehr schnell.Ohne die Rettungsmittel noch aktivieren zu können verlässt die Besatzung das Schiff und wird im weiteren Verlauf von einem holländischen Lotsendampfer aus dem Wasser geborgen.Es ist ein Todesopfer zu beklagen.Der Chefsteward kam bei diesem Unglück ums Leben.

Ein Zeitzeuge berichtet:

Bis zum Beginn meiner Schulzeit in Warnemünde fuhr ich noch auf dem Alttonnageschiff MS "Stubbenkammer" in der Nord-und Südlevante.Eine herrliche Zeit war das,ohne Klimaanlage,die Maschine wurde mit Seewasser gekühlt.Die Zeit 1964/65 erlebte ich noch in Alex mit Fliegeralarm und Wasserbombenabwürfen.Über Alexandria könnte man viel berichten.

Zur damaligen Zeit fuhr ich auch mit dem unvergessenen Steward Paul Sachweh auf diesem Schiff.Zum letzten mal habe ich ihn in Rotterdam am 25.11.1967 auf der "Stubbenkammer" besucht,habe dort noch beim Maschine seeklar machen geholfen. Als ich mit dem MS" Rudolf Breitscheid" nachmittags auslief musste ich erfahren,dass die "Stubbenkammer" um 05.07 Uhr bei Hoek van Holland havariert ist und um 05.17. Uhr gesunken ist.

Ich habe noch mit ansehen müssen wie das Schiff auf Grund lag.Es schauten nur die vordere Saling,der Schornsteinrand und die achtere Saling aus dem Wasser.Bis auf Paul Sachweh konnten alle Besatzungsmitglieder gerettet werden.Er wurde eine Zeit später angespült.Paul war ein wunderbarer Kamerad.

Danke an Klaus Döbler(Maschine) für diesen Bericht.

 

 

 

 


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